Kandidatur für Patriarchenamt, Papstwahl und Wahlprozess:
- Nur 2500 der mehreren Millionen Kopten weltweit durften den neuen Patriarchen von Alexandria wählen. Fünf Mönche erhielten eine Kandidatur: S.E. Bischof Tawadros aus Buhayrah, S.E. Bischof Rafael aus Kairo, Pater Rafael Ava Mina aus Alexandria sowie Pater Pachomius und Seraphim aus dem Syrer-Kloster in Wadi el-Natrun. Sie wurden von der Wahlkommission aus den ursprünglich 17 Kandidaten zu der nächsten Runde zugelassen und haben Empfehlungsschreiben anderer koptisch-orthodoxer Bischöfe aus der Heiligen Synode erhalten. Für S.H. Papst Tawadros II. haben unterschrieben: S.E. Bischof Anba Damian von Deutschland, S.E. Bischof Anba Sorial von Melbourne in Australien, Abt Anba Makarius des Syrer-Kloster in Wadi el-Natrun, S.E. Bischof Anba Pachom von Sohag und S.E. Generalbischof Anderaus von Buhayrah.
Das Kloster in Brenkhausen befand sich bis 1993 in einem beklagenswerten Zustand. Damals wurde es als Ruine von der Koptischen Kirche für den symbolischen Preis von einer Deutschen Mark erworben und wird seither liebevoll und fachkundig unter der Leitung von S.E. Bischof Anba Damian, von ägyptischen Mitarbeitern und deutschen Firmen nach den Standards der Denkmalbehörde saniert und renoviert. Die Arbeiten sind fast abgeschlossen und aus dem neuerblühten Klostergebäude ist ein beliebtes Ausflugsziel für Reisegruppen und Tagungen geworden. 2010-2011 gestaltete die ägyptische Künstlerin Dalia Sobhi die Klosterkapelle mit wundervollen Wandmalereien im koptischen Stil aus. Die Kapelle wurde 2013 von S.H. Papst Tawadros II. während seines Besuches in Brenkhausen feierlich eingeweiht. S.E. Bischof Anba Damian, der 1981 im Zuge seiner Facharztausbildung erstmals nach Deutschland kam und bis 1991 als Oberarzt in Baden-Württemberg angestellt war, entschied sich nach dieser Zeit für ein Leben im Dienst der Koptischen Kirche. Mit seiner bewundernswerten Arbeit in Brenkhausen und seiner Medienpräsenz hat er die Koptische Kirche in Deutschland bekannt gemacht. Als Kenner beider Welten wirbt er für Integration und Verständnis zwischen der abendländischen und orientalischen Kultur. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt daher auch in der ökumenischen Zusammenarbeit und intensiven Kontakten zu katholischen und evangelischen Gemeinden. Nach dem Attentat auf die Koptische Kirche in Alexandria in der Silvesternacht 2010 konnten einige der schwerverletzten Opfer auf Initiative von S.E. Bischof Damian zur Behandlung nach Deutschland gebracht werden. Neben dem Koptischen Kloster betreut er aktuell auch einige altorientalische Gemeinden und über 600 Flüchtlinge in der nahegelegenen Zentralen Unterbringungseinrichtung in Borgentreich (s. Ökumene). Dort wurde ein provisorisches Gotteshaus für christliche Flüchtlinge eingerichtet, in dem regelmäßig Gottesdienste stattfinden.